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5G zur Reduktion von Pestiziden

17. März 2022

 

Unter dem Tag Use-Cases veröffentlichen wir 5G-Anwendungsbeispiele von Schweizer Unternehmen.

 

Das Westschweizer Startup Ecorobotix reduziert mit ihrem vollautonomen Anhänger für Traktoren den Einsatz von Pestiziden. In Kombination mit Gamer Hightech und künstlicher Intelligenz kann mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G der Einsatz von Pestiziden um bis zu 95 Prozent reduziert werden. Das schützt unsere Umwelt und reduziert die chemischen Rückstände im Trinkwasser und in den Lebensmitteln.

Das Westschweizer Unternehmen Ecorobotix hat sich auf landwirtschaftliche Maschinen spezialisiert, die sie hochtechnologisch ausrüstet. Das Startup begann 2014 mit einem autonomen Fahrzeug, das solarbetrieben auf dem Feld fuhr. Den Durchbruch hatte das Unternehmen mit einem Anhänger für den Traktor, den es den Landwirten erlaubte, ihre Felder präzise mit Pflanzenschutzmitteln zu besprühen. Dabei hilft 5G, die Maschinen zu verbessern und ihre Präzision zu erhöhen. 

Das Ziel des Startups ist die Reduktion der Bodenverdichtung, wofür es saubere Sonnenenergie nutzt und vollautonome Funktionen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln auf den Feldern verwendet. Konventionell fährt ein Traktor über das gesamte Feld und sprüht Pestizide aus. Mit dem Anhänger, worauf sich Hightech Grafikchips aus dem Gamerumfeld, Hochleistungskameras, Rechner sowie eine Mobilfunkanbindung befinden, kann Unkraut erkannt und gezielt besprüht werden. Der Anhänger besprüht dieses während der Fahrt zielgenau. Dafür sind auf rund sechs Meter Breite alle vier Zentimeter Sprühdüsen angebracht.

Damit das funktioniert, filmen sechs Kameras das Feld ab, speisen die Daten in den Rechner und dieser wiederum erkennt mit der künstlichen Intelligenz über die Bilderkennung die Pflanze. Bei einer Blacke oder anderem Unkraut gibt der Anhänger quasi in Echtzeit den Befehl auf die Düse über dem jeweiligen Unkraut, um eine dosierte Menge zielgenau auf das Unkraut zu spritzen. Das System erkennt zudem Pflanzen auf dem Feld, die bereits bespritzt wurden. 

Die Pflanzenerkennung von Ecorobotix vermindert bereits heute den Einsatz von Pestiziden um bis zu 95 Prozent, weil es nur das Unkraut bespritzt und nicht die eigentlichen Nutzpflanzen. Steve Tanner, einer der Gründer von Ecorobotix, erklärt: «Dies schützt die Umwelt. Es reduziert die chemischen Rückstände in unserem Trinkwasser und in unseren Lebensmitteln. Ausserdem steigert es die Ernteerträge leicht, weil die Chemie für die Kulturpflanzen schädlich ist.» 

Echtzeitvernetzung über Mobilfunk
Für die weiteren Entwicklungsschritte kommt nun die Echtzeitvernetzung mit Mobilfunk ins Spiel. Steve Tanner erklärt: «Unsere Anwendung kann auch ohne Verbindung funktionieren. Das ist elementar, den in anderen Ländern gibt es auf Feldern kaum oder gar keine Verbindung. Mobilfunk und insbesondere 5G helfen uns aber, die Maschinen zu verbessern und die Präzision zu erhöhen.» Mit dem Austausch von Echtzeitdaten kann Ecorobotix die Anzahl der Datenanalysen erhöhen. Einerseits kann daraus die Unkrautentwicklung über die Zeit oder die Gesundheit der Pflanze analysiert werden. Dabei trägt 5G zu einer besseren Verbindung der Maschinen bei und erhöht damit die Wirkungskraft der Anhänger. 

 

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