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Der Jura läuft Gefahr, sich selbst ins Abseits zu manövrieren

1. Juli 2022

Jurassische Wirtschaftsverbände schlagen Alarm: Der Kanton Jura hinkt beim Ausbau seiner Kommunikationsinfrastruktur hinterher – insbesondere in Sachen 5G. Die Industrie- und Handelskammer Jura (CCIJ), die Fédération des entreprises romandes de l'Arc jurassien (FER-Arcju) und die jurassische Sektion des Autogewerbeverbands Schweiz (AGVS), die gemeinsam die Industrie, den Dienstleistungssektor, den Handel und das Handwerk vertreten, hielten am Montag, den 20. Juni 2022, eine Pressekonferenz zum Thema ab.

Die CCIJ, FER-Arcju und der AGVS sind der Ansicht, dass die Politik eine klare Haltung beziehen muss, damit der Kanton Jura die Weiterentwicklung des Mobilfunknetzes, insbesondere mit 5G, realisieren kann. In einem Schreiben an die jurassischen Parlamentarier und die Gemeindeexekutiven halten die drei Verbände fest, dass die Mobilfunkbetreiber in ihren Bemühungen ausgebremst werden, eine verlässliche Infrastruktur aufzubauen, die den stetig wachsenden Bedürfnissen an die Mobilfunkkommunikation gerecht werden kann. Diesen Appell richten die Industrie- und Wirtschaftsverbände an die Behörden, die eine wichtige Rolle für die öffentlichen Meinungsbildung spielen.

«Ansonsten läuft der Jura Gefahr, sich selbst ins Abseits zu manövrieren», so Pierre-Alain Berret, Direktor der CCIJ. Aus Sicht der Wirtschafts- und Industrieverbände besteht dringender Handlungsbedarf. Das Volumen der mobilen Datenübertragung verdoppelt sich alle 12 bis 18 Monate. Wenn das jurassische Netz nicht mit 5G ausgebaut wird, führt dies zu Überlastungen, was sich auf die Übertragung von Daten und die Telefonie auswirkt. Solche Situationen sind bereits eingetreten, so zum Beispiel in Pruntrut und Delsberg.

Risiken für die Wirtschaft
Die jurassischen Unternehmen und Geschäfte müssen sich auf modernste Kommunikationstechnologien verlassen können. Dazu gehört 5G. Der Kanton Jura muss die Digitalisierung und technologischen Entwicklung mitgestalten, um sie für seine eigene Entwicklung zu nutzen.

Pierre-Alain Berret ist überzeugt: «Indem die Behörden mit sachlichen Argumenten zur Mobilfunktechnologie kommunizieren, können sie zu einem weniger emotionalisierten Diskurs beitragen. Viele Einsprachen beruhen auf unbegründeten und emotionalen Argumenten. Dabei ist beim Mobilfunk das Vorsorgeprinzip gewährleistet, denn in der Schweiz gelten Grenzwerte für Strahlung, die zehnmal strenger sind als in unseren Nachbarländern. Würden wir uns mit 3G begnügen, wäre Homeoffice nicht machbar und Videoübertragungen mit Bewohnern von Altersheimen wären während der Pandemie unmöglich gewesen.»

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